Doppelausstellung mit Asana Fujikawa in der Galerie Nachtspeicher23
Hamburg (12.11. – 20.11.2016)
In ihrer Ausstellung WASSER. UND LICHT. lassen die Künstler Asana Fujikawa (Hamburg) und Florian Tenk (München) einen Raum entstehen, der mit unterschiedlichen Geschichten aufgeladen ist. Dem Betrachter wird darin auf der einen Seite die Flucht in leichte und narrative Bildwelten ermöglicht, auf der anderen Seite wird er mit seinen eigenen alltäglichen Hürden und Problemen konfrontiert. Eine Ausstellung also, die zum Nachdenken anregt.
Fujikawa thematisiert in ihren Keramiken und Radierungen ihre Lieblingsgeschichte aus ihrer Kindheit. Die japanische Volkssage „Hagoromo-densetsu“ handelt von einer Frau, die zwischen Himmel und Erde wandeln konnte bis ihr zukünftiger Gatte ihre Himmelsrobe versteckte. Sie blieb auf der Erde, gründete eine Familie und lebte glücklich bis zu dem Tag, an dem Sie ihr Gewand wiederfand. Obwohl sie Kinder hatte und diese liebte, verließ sie ihre Familie und ging zurück in den Himmel. Für Fujikawa versinnbildlicht diese Geschichte eine Leichtigkeit, die sie versucht in ihren eigenen Alltag zu transferieren und in ihren Arbeiten zu visualisieren.
Tenk dagegen spürt in seinen Fotografien der Sage um Artemis und Aktaion nach und sucht darin nach Schnittstellen zu unserer heutigen Alltagswelt. In der Sage wird Aktaion von der keuschen Göttin Artemis in einen Hirsch verwandelt, weil dieser sie unbekleidet gesehen hat, und fällt letztlich seinen eigenen Jagdhunden zum Opfer. Tenk sieht darin Parallelen zu unserer Alltagskultur, die immer noch geprägt ist von Vorstellungen und Ansprüchen, die auf tradierten Rollen- oder Geschlechterbildern basieren. In seinen Fotografien und Texten versucht er diese Ebenen miteinander zu verbinden und hinterfragt damit wie leicht oder schwer es heute ist mit Scham, Offenheit, Sexualität und der eigenen Identität umzugehen.